Als christliche Diaspora (v. griech.: διασπορά diaspora = Verstreutheit) wird die Situation von Christen bezeichnet, die in der jeweiligen Region eine religiöse Minderheit sind.
Das kann sich um die Gesamtheit der Christen handeln, aber auch um konfessionelle Minderheiten in einer durch eine andere Konfession dominierte Religion.
Die christliche Diaspora ist ein sehr altes Phänomen: bereits der 1. Petrusbrief wendet sich "an die Auserwählten, die
als Fremdlinge in der Diaspora leben, in Pontus, Galatien, Kappadokien, in der Provinz Asia und in Bythinien." (1. Petrus 1, Neue Zürcher Übersetzung) und
bis ins vierte Jahrhundert existierten Christen ausnahmslos in der Diaspora.
Schon in Zeiten des Urchristentums hat es etablierte Gläubige (Juden/Judenchristen) übrigens irritert, wenn jemand nicht der Diasporasituation entfliehen wollte, was sich aus dem
Johannesevangelium (Joh. 7, 35) ergibt.
Vielleicht müssen wir die Diasporasituation völlig neu begreifen als etwas, das urchristlich ist. Wir träumen doch immer davon, in der Situation der Urchristen zu sein...