Bilder von Gianna Beretta Molla. Zurück zur Heiligenrunde.
* 04.10.1922
+ 28.04.1962
Papst Johannes Paul II. hat sie am 24. April 1994 - nur 30 Jahre nach ihrem Tod - selig - und am 16. Mai 2004 heiliggesprochen
Internetseiten: http://heilige-gianna.ch
Gianna Beretta, zehntes von dreizehn Kindern einer vom Glauben geprägten Familie - zwei ihrer Brüder wurden Priester, eine Schwester Ordensfrau - engagierte sich schon als Jugendliche in der
Katholischen Aktion
und caritativ in der Vereinigung des hl. Vinzenz
. Sie studierte Medizin in Mailand und Pavia. 1952 wurde sie Fachärztin für Kinderheilkunde und arbeitete in
Ponte Nuovo di Magenta und in Mesero. 1955 heiratete sie den Ingenieur Pietro Molla, aus der Ehe gingen zunächst drei Kinder hervor.
Dann wurde Gianna erneut schwanger. Im zweiten Monat der Schwangerschaft entdeckten die Ärzte einen Tumor an der Gebärmutter, der es ihr nicht erlaubt hätte, das Kind auszutragen. Im Vertrauen auf die göttliche Vorsehung entschied Gianna Molla jedoch, man möge nur den Tumor entfernen, um das Leben ihres ungeborenen vierten Kindes zu retten. Die schwierige Operation verlief erfolgreich, aber weitere Komplikationen waren vorauszusehen. Am Karsamstag kam ihr viertes Kind, Gianna-Emanuela, zur Welt. Gianna Mollas Gesundheitszustand verschlechterte sich zusehends; genau eine Woche später starb sie. Gianna wurde auf dem Friedhof in Mesero bestattet.
Diese Heilige kannte ich überhaupt nicht. Was mich dabei bewegt, ist, dass das Thema Abtreibung jüngst im Dekanatsrat ein Thema war; die Zahlen habe ich ja auch auf dieser Seite immer wieder mal vorgestellt. Und dann begegnet mir in einer Kirche in Marseille in einer Seitenkapelle diese Heilige, die als verheiratete Frau ein ganz normales, aber im besten Sinne entschiedenes Leben geführt hat. Würden wir uns heute "mal eben für den eigenen Tod entscheiden"?
Faszinierend auch die Vorstellung, dass Ehemann und Tochter - die, die ihr Leben dem Sterben der Mutter verdankt - bei Selig- und Heiligsprechung (1994 und 2004) anwesend waren.
Sind wir auch bereit für alles, was Gott für uns im Leben bereit hält?
Matthias Rehder