Corona und kein Ende?

Ich hab's satt...

Da kommt so eine komische Virusinfektion von weit her und wirft unseren ganzen Alltag über den Haufen. Plötzlich ist vieles, alles anders. Keiner weiß so richtig, mit der Situation umzugehen, aber alle wollen raus. Raus aus dieser unbequemen Lage, wo alle meine Schemata nicht mehr so recht passen wollen, wo mein Leben empfindlich gestört wird.

Und das ganze ist doch eh harmloser als Grippe, für die sich ja auch keiner (mehr)  interessiert. 

Was alle diese Leute übersehen: Corona bietet Risiken, aber auch Chancen.

 

Corona - ein Risiko?

Die Virusinfektion ist für viele Alte und Schwache, aber auch für Jüngere, die sich überschätzen, ein nicht unerhebliches Risiko. Statistiken zur sog. Übersterblichkeit zeigen, dass die Sterblichkeit gegenüber dem langjährigen Mittel deutlich zunimmt. Und zwar nicht nur wegen Corona, sondern weil die Gesundheitssysteme und die Gesellschaft überlastet werden durch die Pandemie. Es ist uns in Deutschland zwar gelungen, die Belastungen gering zu halten, mit dem Virus auseinandersetzen müssen wir uns trotzdem.

Und deshalb müssen wir uns auch in nächster Zeit einschränken, mindestens solange wir kein "Mittel gegen das Virus" haben. Deshalb haben wir die Himmel-Wall-Fahrt abgesagt, vor allem weil wir mit unterschiedlichen Altersgruppen laufen, aber auch weil wir bei Leuten zu Gast sind, die wir nicht einer Ansteckungsgefahr aussetzen wollen.

Deshalb haben wir uns entschieden, dieses Jahr keine RKW und RJW zu machen und ebenfalls abgesagt.

 

Darüber sind wir sehr traurig.

 

Aber ist das denn notwendig? Sind wir nicht zu ängstlich und lassen uns zu schnell verunsichern?

Viele Menschen sagen, das sind alles Fake-News, das ist alles Quatsch, wir werden "fremdgesteuert"... Andererseits sehen wir die Zahlen in den USA und in England, wo man die Pandemie nicht ernst nehmen wollte und wo man immer kleinlauter wird.

Weltweit sind heute (09.05.2020) 277.000 Menschen an COVID-19 verstorben. Reicht das nicht, um in der Pandemie ein Risiko zu sehen, vor dem ich mich und meine Mitmenschen schützen muss? 

 

Ich glaube, dass Ignoranz und Sorglosigkeit auch keine guten Ratgeber sind.

Wie weiter?

Es gilt also einen Mittelweg als Ausweg zu finden. Wir müssen schauen, dass wir die fehlenden Kontakte kompensieren, indem wir stärker  

Corona - eine Chance?

Was machen Sie denn mit der Zeit, die Ihnen plötzlich geschenkt wurde? Es gibt nicht nur negative Folgen durch Corona. Viele Menschen haben schon erkannt, dass sich durch die Entschleunigung auch Chancen ergeben. Wir lernen wertzuschätzen, was uns vor Kurzem noch selbstverständlich erschien, nun aber fehlt: arbeiten und in die Schule zu gehen, die sozialen Kontakte, die Möglichkeit am kulturellen Leben teilzunehmen, Essen, ins Kino, Museum, zu Konzerten oder in den Park zu gehen, einkaufen von früh bis spät. 

Wenn wir immer damit beschäftigt sind, das nächste Event zu planen bleiben andere Dinge oft liegen. 

Der Lockdown bietet Zeit, sich über die wesentlichen Aspekte des Lebens und Seins klar zu werden, mal wieder darüber nachzudenken, was wirklich wichtig ist und was man getrost auch mal lassen kann. 

Corona - eine Chance! Nutzen Sie sie.